
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie KI ab 2028 nicht 150 000 Jobs ersetzt, sondern diese radikal umgestaltet – und warum Gartner von „Jobchaos“ statt „Jobapokalypse“ spricht.
Sie lernen vier konkrete Szenarien kennen, in denen Sie bald arbeiten könnten – ob Sie wollen oder nicht –, erfahren, wie der „Ripple-Effekt“ ganze Branchen wie eine Kettenreaktion verändert und was Sie jetzt unternehmen müssen, um nicht abgehängt zu werden.
Warum Gartner von „Jobchaos“ spricht – und was das bedeutet.
Künstliche Intelligenz wird die Arbeit nicht vollständig ersetzen. Sie wird sie jedoch zerlegen und neu zusammenbauen. Laut Gartner müssen ab 2028 jährlich 32 Millionen Arbeitsplätze neu definiert werden – nicht ersetzt, sondern grundlegend umgestaltet. Das sind täglich 150 000 Arbeitsplätze. Anstelle einer „Jobapokalypse“ droht ein „Jobchaos“, ein Dauerzustand der Umbrüche, auf den die meisten Unternehmen und Arbeitnehmenden nicht vorbereitet sind.
Gartner hat vier konkrete Szenarien entwickelt, die aufzeigen, wie die Zusammenarbeit von Mensch und KI in Zukunft aussehen wird. Keines davon ist optional, denn alle vier werden Realität. Die Frage ist nur: In welchem Szenario werden Sie oder Ihr Unternehmen landen?

Quelle: Gartner, Oktober 2025
Gartners 4 Szenarien – und wie der „Ripple-Effekt“ (Kettenreaktion der Ereignisse) Ihre Branche trifft
Szenario 1: „KI als Lückenfüller“ – Warum Sie bald die unangenehmsten Aufgaben erledigen.
Was passiert?
Menschen übernehmen die Aufgaben, die KI nicht bewältigen kann – und das sind oft die komplexesten, unstrukturiertesten Probleme.
Beispiel Kundenservice:
- KI übernimmt Standardanfragen (z. B. „Wo ist meine Lieferung?“).
- Der Mensch muss die eskalierten Fälle lösen: wütende Kunden, ungewöhnliche Beschwerden, ethische Dilemmata.
- Folgen: Jobs werden anspruchsvoller, aber auch stressiger – weil die „langweiligen“ Aufgaben wegfallen.
Ripple-Effekt:
Wenn KI 80 % der Routinefragen beantwortet, braucht ein Unternehmen weniger Mitarbeiter:innen im Service – aber die verbliebenen müssen besser ausgebildet sein (z. B. in Konfliktmanagement und KI-Tools).
Szenario 2: „Das autonome Unternehmen“ – Warum einige Abteilungen bald ohne Menschen auskommen.
Was passiert?
In teilautonomen Bereichen (z. B. Logistik, Produktion, Datenanalyse) werden immer weniger Menschen gebraucht.
Beispiel Finanzwesen:
- KI erstellt automatisch Berichte, erkennt Betrugsmuster und optimiert Portfolios.
- Menschliche Expert:innen werden nur noch für Ausnahmesituationen gebraucht – oder gar nicht mehr.
- Folgen: Einige Jobs verschwinden komplett, andere werden zu „KI-Supervisor“-Rollen (z. B. „Ausnahme-Manager“).
Ripple-Effekt:
Wenn die Buchhaltung automatisiert wird, braucht Ihr Unternehmen keine Buchhalter:innen mehr – aber Datenanalyst:innen, die die KI-Systeme überwachen und verbessern.
Szenario 3: „KI als Effizienz-Booster“ – Warum Sie mehr schaffen müssen
Was passiert?
Mitarbeitende nutzen KI, um schneller und präziser zu arbeiten – aber die Arbeitsmenge steigt.
Beispiel Marketing:
- KI generiert automatisch Produkttexte, Social-Media-Posts und Werbekampagnen.
- Menschliche Aufgabe: Die Ergebnisse prüfen, anpassen und strategisch steuern.
- Folgen: Menschen werden produktiver – aber auch ersetzbarer, wenn sie nicht lernen, mit KI kreativ umzugehen.
Ripple-Effekt:
Wenn KI 50 % Ihrer Routinearbeit übernimmt, erwarten Führungskräfte, dass Sie doppelt so viel schaffen – oder neue Fähigkeiten entwickeln.
Szenario 4: „KI als Innovationspartner“ – Warum nur 40 % der Unternehmen hier mitmachen
Was passiert?
Fachkräfte nutzen KI, um völlig neue Lösungen zu entwickeln – z. B. in der personalisierten Medizin oder Produktentwicklung.
Beispiel Produktion:
- KI analysiert Kundendaten und schlägt maßgeschneiderte Produkte vor.
- Menschliche Rolle: Menschen interpretieren die Daten, entwickeln neue Anwendungen und arbeiten crossfunktional mit KI.
- Folgen: Jobs werden spannender – aber nur, wenn Menschen lernen, mit KI zu denken.
Ripple-Effekt:
Wenn Unternehmen KI für Innovation nutzen und andere nicht, verlieren diese Marktanteile – weil sie langsamer und teurer sind.
Der „Ripple-Effekt“ in Aktion: Warum viele Branchen 2028 anders aussehen
Gartner beschreibt den „Ripple-Effekt“ als eine Kettenreaktion, die ganze Wertschöpfungsketten verändert:
- Eine Aufgabe wird automatisiert (z. B. Rechnungsprüfung).
- Neue Anforderungen entstehen (z. B. „KI-Trainer:in für Buchhaltungssoftware“).
- Andere Abteilungen müssen sich anpassen (z. B. IT, HR, Controlling).
- Wer nicht mitkommt, wird abgehängt – wie die 60% der Unternehmen, die laut McKinsey keine Profite aus KI ziehen.
Was Unternehmen jetzt tun müssen – bevor das Jobchaos sie trifft
Gartner nennt drei entscheidende Hebel, um die Umbrüche zu meistern:
1. Lernstrukturen schaffen
Aktion ihres Unternehmens: Ein KI-Tool auswählen (z. B. Le Chat von Mistral) und in 8 Wochen testen.
2. Kulturwandel erzwingen
Aktion ihres Unternehmens: Ein Team-Projekt starten, bei dem KI eine Rolle spielt (z. B. Chatbot für Kundenfragen).
3. Rollen neu definieren
Beispiel Finanzwesen: Aus „Buchhalter:in“ wird „Financial Data Storyteller:in“. Aktion ihres Unternehmens sind Fragen: „Welche 20 % einer Rolle könnte KI übernehmen – und wie nutzen wir die frei werdende Zeit?“
Das Jobchaos kommt – Ihr Erfolg hängt von einer Entscheidung ab
Gartner sagt klar: 2028 wird es keine „Business as usual“-Jobs mehr geben. Entweder die Unternehmen:
- Nutzen KI, um die Arbeit der Mitarbeitenden sinnvoller zu machen (Szenario 3 und 4) oder
- Lassen zu, dass KI die Arbeit der Mitarbeitenden überflüssig macht (Szenario 1 und 2).
In welchem Szenario wollen Sie landen?
- Option 1: Warten, bis Ihr Chef Sie zwingt, KI zu nutzen (und riskieren, abgehängt zu werden)?
- Option 2: Jetzt effizient KI lernen, um sich fit für die Szenarien 3 und 4 zu machen.
Die Gartner-Szenarien sind keine Zukunftsmusik, sondern die Realität ab 2028. Die Frage ist nicht, ob sich Ihre Arbeit verändern wird, sondern wie Sie diese Veränderung gestalten.
Ich kann den Widerstand gegen KI nachvollziehen. Auch ich war skeptisch, bis mir Folgendes klar wurde: Es geht nicht darum, Maschinen die Arbeit zu überlassen, sondern unsere eigene Arbeit besser, sinnvoller und zukunftssicherer zu gestalten.
Seit Jahren setzen wir KI bewusst und souverän ein – nicht als Ersatz für Denkarbeit, sondern als Verstärker für das, was wirklich zählt: Kreativität, Strategie und echte Problemlösung. Mit Tools wie Mistral, n8n und Fluxx arbeiten wir DSGVO-konform auf europäischen Servern, denn ich bin überzeugt: Technologie muss uns dienen, nicht umgekehrt.
Nutzen Sie 7 einfache Schritte, um sich in den Szenarien 3 und 4 zu etablieren
1. Schritt: Stoppen Sie die Tool-Paralyse
99 % aller Leute lernen gerade die komplett falschen Dinge. Sie schauen sich Tutorial nach Tutorial an, sammeln Promptlisten in Notion und testen jedes neue KI-Tool. Hören Sie auf damit.
2. Schritt: Grundlegende Begriffe richtig verstehen und einordnen können
Ein solides Fundament an KI‑Terminologie stärkt sowohl die technische Kompetenz als auch die gesellschaftliche Verantwortung (bspw. durch den Erwerb des KI‑Führerscheins).
3. Schritt: Beschäftigen Sie sich mit Prompt-Engineering
Prompt‑Engineering ist das Werkzeug, das Ihnen hilft, das Potenzial von KI‑Modellen voll auszuschöpfen – schneller, kostengünstiger und mit höherer Qualität.
4. Schritt: Benutzen Sie KI im alltäglichen Gebrauch
Nutzen Sie einen Grundstock an KI-Tools und entwickeln Sie eine tägliche KI-Routine. Der Fokus liegt auf praktischen Fähigkeiten, die Sie direkt im Berufsalltag anwenden können: von der Überwindung typischer Einstiegsfallen über das Verständnis zentraler Begriffe bis hin zur Nutzung von KI-Agenten und dem Aufbau einer täglichen KI-Routine.
5. Schritt: Befassen Sie sich mit KI-Automatisierungen über Low-Code-Plattformen
Sich mit KI‑Automatisierung zu befassen, bedeutet nicht nur „mehr Maschinen“, sondern vor allem effizientere Arbeitsabläufe, höhere Qualität, Kostenersparnis und neue Möglichkeiten für Innovation. Der Aufwand, sich jetzt damit auseinanderzusetzen, amortisiert sich meist schnell durch die genannten Vorteile.
6. Schritt: Lernen Sie, KI-Agenten zu verstehen und einzusetzen
Informieren Sie sich über den Aufbau und die Komponenten von KI-Agenten (Modell, Tools, Wissen, Sprache, Leitplanken).
7. Erwerben Sie Fähigkeiten, die KI nicht kann
Die Antwort auf das Jobchaos, das KI anrichtet, besteht nicht darin, gegen die Maschine zu kämpfen. Sondern darin, sie klug zu nutzen. KI kann viele Dinge, aber nicht alles. KI versteht keinen Kontext. Sie erkennt keine Nuancen. KI trifft keine ethischen Entscheidungen. Und genau hier kommen Sie ins Spiel.
Die Zukunft verlangt nach neuen Fähigkeiten. Ein Skill-Set, das Ihre menschlichen Stärken mit den Möglichkeiten der KI verbindet. Ein Skill-Set, das Sie unersetzlich macht. Wie das genau aussieht, beschreiben wir im Januarblog 2026.
Zum Schluss
Die nächsten zwei Jahre werden darüber entscheiden, wer 2028 zu den Gewinner:innen gehört. Ich möchte, dass Sie dazugehören. Wenn Sie bereit sind, KI souverän zu nutzen, absolvieren Sie unseren Kurs „KI-Führerschein“ und werden Teil unserer Community.
Die Zukunft gehört nicht denjenigen, die KI am lautesten preisen, sondern denjenigen, die sie am klügsten nutzen. Fangen Sie klein an. Aber fangen Sie an!
FAQs zum Jobchaos 2028 durch KI
Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Jobchaos durch Künstliche Intelligenz.
Gartner spricht von "Jobchaos" – heißt das, ich verliere meinen Job an KI?
Nein, aber Ihr Job wird sich radikal verändern. Laut Gartner wird es keine Massenentlassungen geben, sondern eine Umverteilung von Aufgaben: Routinearbeit wird von KI übernommen, während Menschen komplexe Probleme lösen, KI-Systeme überwachen oder innovative Lösungen entwickeln. Die Gefahr besteht nicht darin, den Job zu verlieren, sondern darin, nicht dazuzulernen. Wer 2028 noch dieselbe Arbeit wie heute macht, ist ersetzbar. Die Frage ist: Wollen Sie zu den 40 % gehören, die KI als Chance nutzen, oder zu den 60 %, die abgehängt werden?
In welchem der 4 Szenarien lande ich wahrscheinlich – und wie kann ich es beeinflussen?
Das hängt von Ihrer Branche und Ihrer Haltung ab:
- KI als Lückenfüller (Szenario 1) trifft Sie, wenn Sie in eskalationsintensiven Bereichen (z. B. Kundenservice) arbeiten – hier wird die Arbeit stressiger.
- Autonome Unternehmen (Szenario 2) bedrohen klassische Bürojobs (Buchhaltung, Datenpflege).
- Effizienz-Booster (Szenario 3) betrifft fast alle – wer KI nicht nutzt, muss mehr leisten für dasselbe Geld.
- Innovationspartner (Szenario 4) ist die Chance für kreative und strategische Rollen.
Ihr Hebel: Lernen Sie Prompt Engineering und KI-Tools (z. B. Mistral, n8n), um in Szenario 3 oder 4 zu landen. Zudem bauen Sie ihre Fähigkeiten, die die KI nicht kann, aus.
Frage an Sie: Erledigen Sie heute schon Aufgaben, die KI in 2 Jahren besser kann?
Was ist dieser "Ripple-Effekt" – und warum sollte mich das kümmern?
Der Ripple-Effekt beschreibt, wie eine automatisierte Aufgabe ganze Abteilungen umkrempelt:
- Beispiel: Wenn KI Rechnungen prüft, braucht Ihr Unternehmen keine Buchhalter:innen mehr – aber Datenanalyst:innen, die die KI trainieren.
- Für Sie bedeutet das: Selbst wenn Ihre Rolle heute sicher scheint, könnte Ihr Team 2028 völlig anders aussehen. Handlungsaufforderung: Fragen Sie Ihren Vorgesetzten: „Welche 20 % meiner Arbeit könnte KI übernehmen – und wie bereite ich mich auf die restlichen 80 % vor?“
Ich bin kein Tech-Experte. Wie lerne ich KI, ohne mich zu überfordern?
Mit 7 pragmatischen Schritten:
- Tool-Paralyse stoppen: Ein Tool (z. B. Mistral) auswählen und 8 Wochen lang vertiefen.
- Grundbegriffe lernen (z. B. „LLM“, „Fine-Tuning“) – nicht für die Theorie, sondern um Chefs und Kolleg:innen zu verstehen.
- Prompt Engineering üben: Nicht „bessere Prompts“ sammeln, sondern eigene Workflows optimieren (z. B. Meeting-Zusammenfassungen mit KI).
- Low-Code-Automatisierung testen (z. B. mit n8n eine wiederkehrende Excel-Aufgabe automatisieren).
- KI-Agenten verstehen (z. B.: Wie nutzt Ihr Unternehmen bereits Chatbots?).
- Tägliche Routine: 10 Minuten KI-Nutzung einplanen – z. B. E-Mails vorformulieren lassen.
- Erwerben Sie Fähigkeiten, die KI nicht kann.
Tipp: Nutzen Sie Ihren Berufsalltag als Übungsfeld – nicht abstrakte Tutorials.
Mein Arbeitgeber investiert nicht in KI – soll ich trotzdem lernen?
Ja – denn 2028 wird KI-Kompetenzen voraussetzen, wie heute Excel. Drei Gründe:
- Marktwert: Unternehmen wie Siemens oder Allianz suchen bereits „KI-augmented“ Mitarbeitende.
- Jobsecurity: Selbst wenn Ihr Arbeitgeber hinterherhinkt, sind Ihre Skills transferierbar.
- Gehaltshebel: Wer KI nutzt, um 30 % schneller zu arbeiten, hat Verhandlungsmacht.
Provokante Frage: Wollen Sie warten, bis Ihr Arbeitgeber Sie „umschult“ – oder selbst die Kontrolle übernehmen? Ihr KI-Führerschein ist ein guter Start.
