Nicht nur die Deutsche Bahn, wir alle, unsere ganze Gesellschaft fährt auf Verschleiß. Nichts geht voran. Transformationen adieu. Die Babyboomer sind schuld, sagt die Generation Z. Die Babyboomer sagen, die Generation Z ist arbeitsscheu. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen einen neuen Weg finden, um die gesellschaftlichen Blockaden zu überwinden. Ich meine: Wir alle sind die Generation T, die auf Veränderung setzen muss. Jeder Einzelne muss zurück in die Verantwortung und als ein gemeinsames „Wir“ Transformationen voranbringen. Willkommen zu einer Reise des Perspektivwechsels.
Corona, Ukrainekrieg, Klimakrise, Inflation, Künstliche Intelligenz (KI) – unsere Gesellschaft steht unter Druck. Jede neue Krise reißt neue Gräben innerhalb unserer Gesellschaft auf. Die meisten Menschen sind nun einmal träge, benötigen Sicherheit, verlässliche Bindungen und morgens erst mal einen Kaffee. Sie wollen im Berufs- und Lebensalltag das machen, was sie immer machen und was sich für sie bewährt hat oder woran sie sich gewöhnt haben. Heute sind es primär vier Generationen, die aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen: die Babyboomer, die Generation X, die Millennials und die Generation Z. Und in den meisten Publikationen wird immer die nächstjüngere Generation als die Dümmste oder Faulste bezeichnet. Ich bin es leid, dass die Verantwortung für Veränderung und Wandel immer den anderen zugeschoben wird. Das ist wie beim „Groundhog Day“ und das geht etwas am Sinn von „Transformation“ vorbei.
Der Soziologe Martin Schröder von der Universität des Saarlandes hat die Arbeitseinstellungen verschiedener Generationen anhand von Hunderttausenden von Befragungen der letzten vier Jahrzehnte untersucht. „Der Generationenkonflikt ist konstruiert“, sagt er.
Die Ergebnisse seiner Untersuchung deuten darauf hin, dass die historische Periode und der Lebenslauf eines Individuums die Arbeitsmotivation und die Arbeitseinstellungen verständlicher erklären als die Generationszugehörigkeit. Diese lebensgeschichtliche Erklärung wird von Schröder als Alternative zur Generationshypothese der Arbeitsmotivation und Arbeitseinstellung vorgeschlagen, die in einem Großteil der Literatur vorherrscht. Schluss mit dem „Generationengeschwurbel“. Ich meine: Wir müssen aufhören zu jammern und anfangen zu handeln. Wir alle sind kollektiv die Generation T, die auf Transformation setzen muss.
Orientierungslos durch die Galaxis
Früher bedeutete Zukunft Hoffnung, heute scheint sie Überforderung und Ratlosigkeit zu bedeuten. Ich definiere Überwältigung als eine Welt, die sich schneller entwickelt, als unser Nervensystem, unsere Psyche damit umgehen kann. Wir leben in einem Kontinuum wie nie zuvor. Klimakrise, Corona, Ukrainekrieg, Inflation und jetzt KI. Auch die Art und Weise, wie wir als Menschen miteinander umgehen, hat sich massiv verändert.
Wir haben die Art und Weise verändert, wie wir romantische Beziehungen pflegen. Wir haben die Art und Weise verändert, wie wir Pizza bestellen und Filme ansehen. Wir haben verändert, wie wir uns auf Konzerten und Geburtstagsfeiern verhalten.
Amy Blankson, die Expertin für digitales Wohlbefinden, hat kürzlich berichtet, dass die Bildschirmzeit während des COVID um 30 % gestiegen und auch nach dem Ende des COVID nicht zurückgegangen ist.
Wir müssen mehr miteinander reden und ins Handeln zu kommen. Um Klimawandel, Erwerbslosigkeit, Ungleichheit, Künstliche Intelligenz und die Verwerfungen der Globalisierung anzugehen, müssen alle aktiven Generationen zusammengebracht werden.
Alle Generationen müssen zurück in die Verantwortung und als ein gemeinsames „Wir“ Veränderungen voranbringen. Zusammenhalt ist eine gesellschaftliche Daueraufgabe, nicht nur der Politik. Wir alle sind damit beauftragt, ob wir engagiert sind im Beruf, im Verein, in der Nachbarschaft oder in der Familie.
Wir alle sind die Generation T
Wir leben in einem Kontinuum des Wandels aus Klimakrise, Corona, Ukrainekrieg, Inflation und KI. Und ich weiß nicht, wie lange dieses Kontinuum andauern wird, aber in gewisser Weise ist das aufregend und spannend. Es bedeutet auch, dass jeder, der heute lebt, ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Veränderungen durchmachen wird, und zwar schneller, als wir wahrscheinlich in der Lage sind, sie zu bewältigen. Wir können es uns nicht leisten, den Kopf in den Sand zu stecken. Alle Generationen müssen flexibel auf diese Veränderungen reagieren. Eltern, Lehrpersonal und Führungskräfte müssen in der Lage sein, Neugierde, Agilität, Kreativität, Problemlösekompetenz, Offenheit und Demut / Lernbereitschaft zu fördern. Das Überleben ist so alt wie die Zeit selbst und geschieht durch Anpassung. Wir müssen offen, neugierig, bereit und fähig sein, uns zu verändern.
Wenn ich also jeden dazu ermutigen kann, etwas zu tun, dann ist es, zu erkennen und anzuerkennen, dass dies die Situation ist, in der wir uns alle gemeinsam befinden, und zwar jede Führungskraft, jede Personalabteilung, jedes Personal, jedes Unternehmen, jeder Einzelne. Wir sitzen also alle im selben Boot. Aber man muss es einfach tun. Sie können es nicht mehr aufschieben. Alle Generationen müssen an einen Tisch.
Die Bedeutung der Generation T für die Gesellschaft
Einen Wendepunkt im Diskurs über Generationenkonflikte markiert die Generation T mit ihrer Fähigkeit zur Transformation statt Konflikt. Statt sich in festgefahrenen Auseinandersetzungen zu verlieren, strebt diese Generation nach Verständnis und Zusammenarbeit. Die Macht der Generation T liegt in ihrem Streben nach Konsens und dem Wunsch, Brücken zwischen den Generationen zu bauen. Durch ihre Offenheit für neue Ideen und ihr Engagement für positive Veränderungen können Konflikte konstruktiv gelöst werden. Die Generation T zeigt, dass ein respektvoller Umgang miteinander und die Bereitschaft zur Veränderung den Weg zu einer harmonischen Zusammenarbeit ebnen können. In einer Zeit, in der Generationenkonflikte oft als unüberwindbar erscheinen, bietet die Generation T eine neue Perspektive und die Chance auf eine konstruktive Zukunft.
Bildung für die Generation T
In dem heutigen Kontinuum der Veränderungen in der Welt ist es wichtig, Brücken zwischen den Generationen zu bauen, um den Stillstand zu überwinden. Auch in der Bildung sollte sich dies widerspiegeln.
Die Bildung ist der Schlüssel, um die Macht der Transformation zu nutzen und gemeinsam eine positive Zukunft zu gestalten.
Wie muss Bildung für die Generation T gestaltet sein, damit sie diese anspruchsvolle Aufgabe erfüllen kann? Im Folgenden schlagen wir acht Zutaten vor (die Reihenfolge impliziert keine Hierarchie). Wir glauben, dass diese acht Zutaten für eine transformative Bildung wesentlich sind. Das heißt, für eine Bildung, die versucht, an den Ursachen und nicht an den Symptomen anzusetzen.
Selbstkompetenz
Der Begriff Selbstkompetenz beschreibt die Fähigkeiten und Eigenschaften, die es einer Person ermöglichen, ihre persönliche und berufliche Entwicklung weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen zu gestalten. Selbstkompetenz umfasst mehrere Dimensionen, u. a.: Selbstwirksamkeit, Selbstführung (Zielsetzung, Zeitmanagement, Erfolgskontrolle), Selbstreflexion, ethisches Handeln und Persistenz.
Digitalkompetenz
Digitalkompetenz ist die Fähigkeit, die soziale Medien, das Internet, Blogs und Newsletter zu nutzen, sie produktiv zu gestalten, sie für das eigene Leben einzusetzen und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Berichte in Bezug auf den Einzelnen, die Gesellschaft und ihre Herausforderungen (ökologische, soziale, demokratische und nachhaltige Ziele) reflexiv, kritisch und analytisch zu verstehen und zu bewerten.
Adaptabilitätskompetenz
Anpassungsfähigkeit ist die Fähigkeit, sich flexibel an verschiedene Situationen anzupassen. Anpassungsfähige Personen akzeptieren Veränderungen, reflektieren sich selbst und entwickeln sich kontinuierlich weiter. Sie können gut mit Stress umgehen, sind offen für Neues und zeigen Ausdauer bei der Bewältigung von Herausforderungen. Anpassungsfähigkeit ist eine wichtige Kompetenz für persönliches Wachstum, beruflichen Erfolg und zwischenmenschliche Beziehungen in einer dynamischen Welt.
Problemlösungskompetenz – Gestaltung von Veränderungen
Um komplexe Probleme zu lösen und Veränderungen erfolgreich zu gestalten, ist eine Experimentierkultur entscheidend. Es wird empfohlen, Experimente systematisch mit klaren Hypothesen durchzuführen und sie als Lerngelegenheiten zu betrachten. Traditionelle Veränderungsmethoden sind oft zu unflexibel für Experimente. Design Thinking und Lean Startup werden empfohlen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und Feedback zu erhalten. Denkkompetenz, Entscheidungskompetenz und Innovationskompetenz sind dabei von Vorteil.
KI-Kompetenz: KI anwenden können
Um KI effektiv nutzen zu können, muss der Anwender die Fähigkeiten und Grenzen der KI kennen und mit seiner beruflichen Tätigkeit abstimmen. Er sollte wissen, wann er seine eigenen intellektuellen Fähigkeiten einsetzen muss und wann er auf die KI vertrauen kann. Zudem ist es wichtig zu verstehen, wie man eine bestimmte KI-Anwendung bedient und welche Eingaben erforderlich sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Ergebnisse müssen bewertet und genutzt werden, wobei rechtliche Aspekte wie Urheberrechtsfragen berücksichtigt werden müssen. Es ist entscheidend, fehlerhafte KI-Produkte erkennen zu können und über eine erhöhte Medienkompetenz zu verfügen.
Kommunikationskompetenz
Kommunikationskompetenz umfasst neben sprachlichen Fertigkeiten auch diskursive, dialogische und strategische Kommunikationsfähigkeiten wie Kritik- und Konsensfähigkeit, um in unterschiedlichen Kontexten und Situationen angemessen und erfolgreich kommunikativ handeln zu können. Dazu gehört auch die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen und Geschichten zu erzählen.
Agile Zusammenarbeit mit Menschen und Maschinen
Agile Zusammenarbeit in Teams ist komplex und vielschichtig. Mitarbeiter nehmen unterschiedliche Rollen ein und müssen über Methodensicherheit, Kommunikationskompetenz sowie Dialog- und Konfliktfähigkeit verfügen. In der digitalen Welt ist es wichtig, effektiv mit Menschen und Maschinen zusammenzuarbeiten. Maschinen werden als Teammitglieder betrachtet, daher ist es entscheidend, ihr Funktionieren zu verstehen. Es ist wichtig, sich mit den speziellen Konzepten und dem Vokabular von Maschinen vertraut zu machen, um ihre Ergebnisse richtig einschätzen zu können.
Empathie und Benutzerzentrierung
Das Verstehen der Emotionen anderer Menschen ist eine Schlüsselqualifikation in der Transformation. Die Fähigkeit, sich in Stakeholder, Kunden und Nutzer hineinzuversetzen, ist für Transformationsdesigner von großer Bedeutung. Durch die Entwicklung von Empathie für relevante Nutzer und Stakeholder lernt der Transformationsdesigner diese besser kennen. Dadurch wird ein breiter Wissenspool über das Thema und die Problemstellung generiert.
Indem die Generation T Konflikte nicht als Hindernisse betrachtet, sondern als Möglichkeiten zur Entwicklung sieht, kann die Generation T Brücken zwischen den Generationen bauen. Diese Brücken sind entscheidend, um gemeinsam an einer konstruktiven Zukunft zu arbeiten und von den Erfahrungen aller Generationen zu profitieren. Die Generation T ermutigt zum Dialog und zur gegenseitigen Anerkennung, wodurch ein Klima des Respekts und Verständnisses geschaffen wird. Ihre Fähigkeit zur Transformation und ihr Streben nach gemeinsamen Zielen machen sie zu einer wertvollen Ressource für eine Gesellschaft im Wandel.
Wir benötigen in Zukunft Menschen, die in der Lage sind, sich flexibel sowie reflektiert an Veränderungen anzupassen und neuartige Probleme selbstorganisiert zu bewältigen. Lassen Sie sich von diesem Blogbeitrag ermutigen und kontaktieren Sie uns für weitere Informationen. Bleiben Sie neugierig und bilden Sie sich weiter.