Die meisten Transformationsprojekte scheitern. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Transformationsdesign nachhaltige Veränderungen erreichen können, um bestehende Systeme, Prozesse und Strukturen in eine gewünschte, zukunftsfähige Richtung zu verändern. Wir geben Ihnen einen Einblick in die Grundlagen des Transformationsdesigns und in die Kompetenzen des Transformationsdesigners.
Studien zeigen, dass rund 70 Prozent der Transformationsprojekte ihre Ziele nicht erreichen. Das können und müssen wir besser machen. In diesem Zusammenhang haben wir uns die Fragen gestellt, was das geeignete methodische Vorgehen bei Transformationen ist und welche Kompetenzen Menschen befähigen, umfassende und tiefgreifende Veränderungen (Transformationen) in unterschiedlichen Lebensbereichen erfolgreich zu initiieren, zu etablieren und weiterzuentwickeln.
„Alles beginnt mit einem Punkt“, sagte Wassily Kandinsky (1926). Jedes Kunstwerk beginnt mit einem einzigen Pinselstrich, mit einem Punkt – einem „Dot“. So wie ein großes Kunstwerk Punkt für Punkt zusammengesetzt wird, so wird der Transformationsprozess Schritt für Schritt zusammengesetzt – Punkt für Punkt.
Wir haben Transformationsprojekte mit einer Vielzahl von Organisationen und Institutionen durchgeführt. Wir haben Dutzende Workshops und Programmen konzipiert und moderiert. Wir haben zahlreiche Brainstorming-Sitzungen durchgeführt und Daten gesammelt. Wir haben Literatur recherchiert und gelesen und an Konferenzen und Veranstaltungen teilgenommen. Auf diese Weise haben wir die Aktivitäten dieser Methode getestet und sogar unsere eigene Transformation mit diesen Instrumenten gestartet. Aus all diesen Quellen haben wir ein Transformationsmethode zusammengestellt, die helfen soll, systematisch Ideen für Herausforderungen zu entwickeln und Transformationen zum Leben zu erwecken.
Fassen wir zusammen: Um erfolgreich zu transformieren und Ideen wirksam werden zu lassen, müssen Transformationen systematisch und systemisch in Schritten durchgeführt werden. Durch die Entwicklung einer Vision, eine gründliche Analyse des Status quo, die Generierung kreativer Ideen, die Entwicklung von Konzepten und deren iterative Umsetzung werden Schritt für Schritt positive Veränderungen angestrebt. Insgesamt sind dies sieben Schritte (siehe Abbildung 1). Wir nennen das Transformationsdesign.
Die sieben Schritte des Transformationsdesigns
Schritt 1: Vision visualisieren
In diesem Schritt wird eine Vision für das zu lösende Problem entwickelt und visualisiert.
Schritt 2: Herausforderung klären
Im zweiten Schritt werden die Probleme und Möglichkeiten identifiziert, um eine klare Vorstellung davon zu bekommen, was die Herausforderung wirklich ist.
Schritt 3: Fragen formulieren
Schritt 3 zerlegt die Herausforderung in eine Reihe von Fragen.
Schritt 4: Ideen generieren
Ausgehend von den Fragen des vorherigen Schrittes werden in Schritt 4 Ideen entwickelt.
Schritt 5: Ideen bewerten und auswählen
In diesem Schritt werden die Ideen gesichtet und bewertet. Es werden diejenigen Ideen ausgewertet, die entwickelt werden sollen.
Schritt 6: Konzepte entwickeln
Im sechsten Schritt werden die besten Ideen zu vollwertigen Konzepten entwickelt.
Schritt 7: Konzepte testen und kommunizieren
In dieser Phase werden die Konzepte getestet. Das beste Konzept genauer gesagt die besten Konzepte werden der Zielgruppe, bspw. den Mitarbeitern und Stakeholdern, vorgestellt, um deren Meinung zu den Konzepten einzuholen.
Transformationsdesign kann in verschiedenen Bereichen angewendet werden, wie z. B. bei der Entwicklung nachhaltiger Konzepte in der Wirtschaft, bei der Veränderung von Organisationen, bei der Gestaltung von Bildungsprozessen, bei der Förderung sozialer Transformationen oder auch bei persönlichen Veränderungen. Es bietet einen ganzheitlichen Ansatz, der über rein technische oder ökonomische Lösungen hinausgeht und menschliche Bedürfnisse und Werte in den Mittelpunkt stellt.
Veränderungen in nahezu allen Lebensbereichen wie Staat, Arbeit, Technik, Klima, Kommunikation, Mobilität und Gesellschaft passieren immer schneller und mit ihnen kommen neue Probleme, aber vielleicht auch neue Chancen. Wie viele von diesen Entwicklungen hat man selbst schon mitbekommen? Und wie sehr hat es einen im eigenen Leben betroffen? Die Antwort ist: Es betrifft uns alle. Das erfordert von uns ständige Anpassungen. Wir alle leben sozusagen in einem permanenten Wandel.
Wir vom Motif Transformation Institute sind der festen Überzeugung, dass wir nicht umhin können, uns mit dem Wandel zu beschäftigen. Denn uns als Gesellschaft steht das Wasser wirklich bis zum Hals. Was hat nun das Transformationsdesign damit zu tun?
Die Anpassung an den Wandel ist eine ureigene menschliche Fähigkeit. Am Anfang der Anpassung steht immer ein Problem. Etwas Unbekanntes. Und jetzt stellen wir uns vor, wie so etwas aussieht. Und wir sehen nicht, wohin es geht. Weil wir es nicht gelernt haben. Wir stellen nichts in die Zukunft, wir denken nur darüber nach. Und dann überlegen wir, was wir hier und jetzt unternehmen können.
Wir denken nicht in Extrapolationen, wir denken nicht in kleinen Schritten, sondern wir denken in Sprüngen und dann wollen wir etwas radikal Neues. Und das geht meistens schief, denn die Anatomie der Veränderungen ist relativ komplex.
Herbert A. Simon schreibt in seinem Buch „Die Wissenschaft vom Künstlichen“ (1994): „Jeder entwirft eine Vorgehensweise, die darauf abzielt, bestehende Situationen in bevorzugte Situationen zu verwandeln.“ So verstehen wir Transformationsdesign.
Wir müssen experimentieren, Neues ausprobieren, andere Wege beschreiben. Auch Emotionen spielen eine Rolle. Damit haben wir schon vier Elemente des Transformationsdesigns. Transformationsdesigner realisieren. Und damit meinen wir im wahrsten Sinne des Wortes Dinge, die wir im Kopf haben, diese Vorstellungskraft in etwas Reales umzusetzen. Problemlösung benötigt Methode. Problemlösung benötigt auch Transformationskompetenz.
Nur Personen, die sich eine explizite Transformationskompetenz angeeignet haben, sind in der Lage, die notwendigen Transformationen durchzuführen. Wir bezeichnen diese Personen als „Transformationsdesigner“.
Unsere und andere Forschungen zeigen: Erfolgreiche Veränderer verfügen über eine hohe Transformationskompetenz. Wir haben auch festgestellt, dass Transformationskompetenz eine Mehrfachkompetenz ist. Die einzelnen Kompetenzen stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern wirken zusammen und verstärken sich gegenseitig. Angelehnt an das Handlungskompetenzmodell von Prof. Theo Hülshoff (2004) haben wir das Handlungskompetenzmodell für Transformationen entwickelt (siehe Abbildung 2).
Die folgenden zehn Kompetenzen sind für einen Transformationsdesigner bzw. eine Transformationsdesignerin unerlässlich und werden im Folgenden beschrieben:
Transformationsdesign Schritt-für-Schritt (Erklärung siehe oben)
Veränderer müssen bestehende Systeme und Strukturen methodisch und strategisch in eine zukunftsfähige Richtung verändern – ohne Wenn und Aber. Dafür ist ein tiefes Verständnis für den aktuellen Zustand sowie die Fähigkeit, klare, realistische und umsetzbare Schritte zu definieren, die zu einer positiven Transformation führen, unerlässlich. Diese Kompetenz beinhaltet das Entwickeln von Visionen, das Klären von Herausforderungen, das Identifizieren und Bewerten von Ideen sowie das Entwickeln und das Testen von Konzepten. So stellen Sie sicher, dass die angestrebten Veränderungen erreicht werden.
Systemisches Denken
Systemisches Denken ist die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge und Interdependenzen innerhalb eines Systems zu erkennen und zu verstehen. Ein Transformationsdesigner muss in der Lage sein, die Auswirkungen von Veränderungen auf verschiedene Ebenen eines Systems zu antizipieren und zu managen. Diese Kompetenz ermöglicht es, nicht nur isolierte Probleme zu lösen, sondern auch ganzheitliche und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die langfristig funktionieren.
Empathie und Nutzerzentrierung
Empathie ist eine zentrale Fähigkeit, um die Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen der Nutzer oder Kunden zu verstehen. Ein Transformationsdesigner muss in der Lage sein, sich in die Perspektiven anderer hineinzuversetzen, um Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu entwickeln, die wirklich den Bedürfnissen der Endnutzer entsprechen. Nutzerzentrierung bedeutet, dass alle Entscheidungen und Entwicklungen darauf ausgerichtet sind, den maximalen Nutzen für die Zielgruppe zu schaffen. Dies erfordert nicht nur analytische Fähigkeiten, sondern auch die Fähigkeit, komplexe menschliche Interaktionen zu verstehen und zu berücksichtigen.
Systemisches Storytelling
Storytelling ist eine mächtige Methode, um komplexe Ideen und Veränderungsprozesse verständlich und überzeugend zu kommunizieren. Systemisches Storytelling geht noch einen Schritt weiter, indem es nicht nur Geschichten erzählt, sondern auch komplexe Systeme und deren Interaktionen verständlich macht. Ein Transformationsdesigner nutzt Storytelling, um die Beteiligten in den Veränderungsprozess einzubeziehen, sie zu motivieren und eine gemeinsame Vision zu schaffen. Diese Kompetenz ist besonders wichtig in der Unternehmensentwicklung und bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen, da sie hilft, abstrakte Konzepte greifbar und emotional ansprechend zu machen.
Agile Zusammenarbeit mit Menschen und Maschinen
Agilität ist in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar, insbesondere in der Zusammenarbeit in dynamischen und oft wechselnden Teams. Ein Transformationsdesigner muss nicht nur die Methoden der agilen Zusammenarbeit beherrschen, sondern auch in der Lage sein, effektiv mit Maschinen und Technologien zu interagieren. Dies erfordert ein Verständnis dafür, wie Maschinen arbeiten, und die Fähigkeit, sie als wertvolle Teammitglieder zu integrieren. Außerdem müssen Transformationsdesigner die Balance finden zwischen menschlicher Intuition und der Verlässlichkeit maschineller Daten.
Selbstkompetenz
Selbstkompetenz ist die Fähigkeit, sich selbst zu steuern, zu motivieren und zu organisieren. Sie umfasst Selbstbewusstsein, Zielsetzung, Selbstmotivation, Selbstorganisation, Selbstdisziplin und Selbstregulation. Ein Transformationsdesigner muss in der Lage sein, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, flexibel zu bleiben und sich selbstständig neue Ziele zu setzen. Diese Kompetenz ist besonders in einem Umfeld wichtig, in dem Eigenverantwortung und lebenslanges Lernen gefordert sind.
Adaptabilitätskompetenz
Anpassungsfähigkeit ist entscheidend, um in einem sich ständig verändernden Umfeld erfolgreich zu sein. Ein Transformationsdesigner muss offen für Veränderungen sein, flexibel denken können und in der Lage sein, unter stressigen Bedingungen ruhig und effektiv zu handeln. Diese Kompetenz ermöglicht es, neue Herausforderungen als Chancen zu sehen und innovative Lösungen zu entwickeln, die auf die sich verändernden Anforderungen und Bedingungen reagieren.
Kreativität
Kreativität ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit eines Transformationsdesigners. Sie ermöglicht es, neue Ideen zu entwickeln, innovative Lösungen zu finden und Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Kreativität ist nicht nur in der Ideenfindung wichtig, sondern auch in der Umsetzung von Veränderungen, da sie hilft, bestehende Muster zu durchbrechen und neue Ansätze zu entwickeln.
Verantwortungsbewusstes Design
Dieser Kompetenzbegriff umfasst die ganzheitliche Verantwortung, die Transformationsdesigner bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen tragen. Dieser Begriff fasst die Kompetenzen Nachhaltigkeit, Ethik und Corporate Social Responsibility (CSR) zusammen.
Er bezieht sich auf die Verpflichtung, bei allen Entscheidungen und Prozessen nachhaltige, ethische und sozial verantwortliche Prinzipien zu berücksichtigen. Verantwortungsbewusstes Design stellt sicher, dass Veränderungen nicht nur funktional und wirtschaftlich erfolgreich sind, sondern auch langfristig positive Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und die beteiligten Akteure haben.
KI-Kompetenz: KI anwenden können
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Fähigkeit, Künstliche Intelligenz (KI) effektiv einzusetzen, unerlässlich. Ein Transformationsdesigner muss wissen, wie KI funktioniert, wann sie eingesetzt werden kann und wie ihre Ergebnisse zu interpretieren sind. Ferner ist es wichtig, die rechtlichen und ethischen Aspekte der Nutzung von KI zu verstehen und zu berücksichtigen. Diese Kompetenz umfasst nicht nur technisches Wissen, sondern auch die Fähigkeit, KI in den Gesamtprozess der Transformation sinnvoll zu integrieren und deren Potenzial voll auszuschöpfen.
Diese zehn Kompetenzen ermöglichen es dem Transformationsdesigner, Veränderungen nicht nur anzustoßen, sondern auch nachhaltig und nutzerzentriert umzusetzen.
Schlussfolgerung
In unserem Blogbeitrag haben wir aufgezeigt, wie Transformationsdesign Schritt für Schritt Veränderungen zum Erfolg führen kann. Für die Profession des Transformationsdesigners haben wir zehn konkrete Kernkompetenzen definiert. Lassen Sie sich als Transformationsdesigner ausbilden. Nutzen Sie Ihr Potenzial als Problemlöser und setzen Sie Transformationsdesign ein, um die Lösung zu finden, die Sie suchen. Es ist wichtig, dass wir ins Tun kommen, sonst fahren alle, die im Auto sitzen, wirklich die Klippe hinunter. Lassen Sie sich von diesem Blogbeitrag ermutigen und kontaktieren Sie uns für weitere Informationen über Transformationsdesign. Transformationsdesign will save the World. Bleiben Sie neugierig.