Der Weg, um die richtigen Entscheidungen zu treffen

31.07.22

Wer keine Entscheidung trifft, trifft die falsche Entscheidung.

Warum entscheiden wir uns oft irrational und treffen die falsche Entscheidung? Das Labyrinth des Lebens scheint keinen klaren Weg zu zeigen. Doch gibt es vielleicht doch ein Navi? In unserem Artikel erfahren Sie, wie wir unsere Entscheidungsfindung verbessern können und warum es sich lohnt, den Artikel bis zum Ende zu lesen. Nach der Lektüre werden Sie verstehen, warum wir manchmal scheinbar irrationale Entscheidungen treffen und wie Sie die richtigen Weichen für Ihr Leben stellen können.

Einführung ins Thema

Seriöse Wissenschaftler haben geschätzt, dass der Mensch mehr als 20.000 Entscheidungen am Tag trifft. Das bedeutet, dass wir ca. alle 4 Sekunden eine Entscheidung treffen.

Die wenigsten dieser Blitzentscheidungen treffen wir bewusst, auch ziehen die wenigsten bedeutende Folgen nach sich. Im Alltag begegnen uns Entscheidungen in der Gestalt von relativ bedeutungslosen Fragen wie der, ob wir unseren Kaffee mit oder ohne Milch wollen. Mühelos werfen wir im Supermarkt von den 10.000 angebotenen Waren jene in den Einkaufswagen, die auf unserer mentalen Einkaufsliste stehen.

So viel zum Kleinkram, den wir so ganz nebenbei erledigen. Wie aber ist es um die großen Entscheidungen bestellt, jenen, von denen unser Wohl und Wehe abhängt?

Wie ist es mit den „großen“ Entscheidungen im Leben?

Menschen treffen häufig falsche Entscheidungen, die nicht in ihrem eigenen Interesse und dem ihres Arbeitgebers liegen - nicht etwa, weil es ihnen an Intelligenz fehlt, sondern weil das menschliche Gehirn nun einmal so programmiert ist. Aufgrund kognitiver Verzerrungen unterschätzen wir die Zeit, die wir für ein Projekt brauchen werden, wir überschätzen unsere Fähigkeit, Strategien umzusetzen, entscheiden uns nicht für die optimale Gesundheits- oder Altersversorgung und vieles mehr.Sie können stundenlang Zeit in Suchmaschinen verbringen, Fachleute, Freunde und Familie zurate ziehen in der Hoffnung, die Vor- und Nachteile zu erfassen, aber am Ende können nur Sie festlegen, wohin die Reise gehen soll. Für diesen Entscheidungsweg kennen wir zwei Autoritäten: den Kopf oder den Bauch. Beide Instanzen gelten hierzulande weitestgehend als akzeptiert und gleichwertig.

Entscheidungen treffen wir sowohl mit dem Kopf, als auch mit dem Bauch

Entscheidungen treffen wir mit unserem Verstand (Kopf) und unseren Gefühlen (Bauch). Es ist ein Zusammenspiel beider Komponenten, die uns zu einer Urteilsfindung führen. Eine Entscheidung kann daher auf zwei Ebenen stattfinden: auf der rationalen und auf der emotionalen Ebene.
Der Kopftyp trifft verstärkt Entscheidungen auf einer rationalen Ebene, vertraut eher der Objektivität und lässt seine Gefühle außen vor. Er bewahrt sozusagen mehr einen “kühlen Kopf“. Hingegen lässt sich der Bauchtyp eher von seinen Emotionen und Gefühlen leiten. Die Entscheidungen können impulsiver gefällt werden und müssen nicht zwingend rational fundiert sein.

Lange Zeit wurde von Psychologen angenommen, dass die rationale Entscheidungsfindung der einzig richtige Weg sei, wie Entscheidungen zu treffen sind. Doch von dieser Meinung wurde sich seit geraumer Zeit immer mehr entfernt. Gewisse Aspekte lassen sich nicht rational beurteilen und nur persönliches Empfinden verstehen. Der Verstand überlegt, doch das Herz weiß es einfach.
Rein rationale Entscheidungen gibt es nicht, denn die Trennung von Vernunft und Gefühl sei nicht möglich, so der Neurowissenschaftler Henning Beck.
Gerd Gigerenzer, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, definiert Bauchgefühl folgendermaßen: „Ein Bauchgefühl ist weder eine Laune noch ein sechster Sinn noch Hellseherei. Es ist eine Form von unbewusster Intelligenz. Die Annahme, Intelligenz sei notwendigerweise bewusst und überlegt, ist ein Riesenirrtum.“
Das sogenannte Bauchgefühl ist ein guter Marker und Wegweiser für den Anfang, sollte jedoch stets mit Vorsicht hinterfragt werden. Vertrauen sie nicht zu sehr dem Bauchgefühl, sondern nutzen sie es als einen Ausgangspunkt um Entscheidungen zu treffen. Mit Hilfe der Selbstreflexion können sie dann die getroffenen Entscheidungen hinterfragen. Wir besitzen oft negative Erinnerungen, die wir in unseren Entscheidungsprozess einbeziehen, welche aber vielleicht nicht mehr relevant sind.

Kluge Entscheidungen treffen

Entscheidungen treffen wir umso eindeutiger und einfacher, wenn wir folgende Punkte vorher für uns geklärt haben:

Lieber eine Entscheidung treffen als keine Entscheidung treffen

Legen sie im Zweifel einen Zeitpunkt fest, wann sie sich entscheiden werden, als sich gar nicht zu entscheiden. Denn dadurch haben sie bereits eine Entscheidung getroffen und haben erst mal Ruhe. Unser Gehirn mag es, wenn etwas abgeschlossen ist.

Keine Aufschieberitis

Um die besten Entscheidungen zu treffen, sollten sie sie möglichst nicht lange aufschieben. Der erste Eindruck sagt bereits viel darüber aus, wie sie zu einem Sachverhalt stehen. Je länger sie über eine Entscheidung nachdenken, umso mehr Punkte fallen ihnen ein, die auf die Entscheidung Einfluss nehmen können. Es könnte sogar passieren, dass sie den Überblick verlieren und gar nicht mehr wissen, was sie überhaupt wollen.

Stress vermeiden

Stress kann Entscheidungen negativ beeinflussen und zu unüberlegtem Verhalten führen. Stress kann das rationale Denkvermögen blockieren und zu impulsiven Entscheidungen führen, die sie im Nachhinein bereuen könnten.

Klarheit über die Ausgangslage verschaffen

Indem man Klarheit über seine Ausgangslage gewinnt, schärft man das Bewusstsein für die speziellen Umstände. Wer Klarheit gewinnen will, muss sich bewusst mit der Situation befassen. Die Situation wird sich ihnen immer mehr erschließen.

Ein Ziel verfolgen

Wer ein Ziel vor Augen hat, ist nicht nur motivierter, er kann auch leichter Entscheidungen treffen. Ihr Ziel verrät ihnen oft schon vorher, wohin die Reise gehen soll. Die richtige Entscheidung ist häufig die, die sie ihrem Ziel näherbringt.

Entscheidungen für sich selbst treffen

Wenn sie zu sehr versuchen den Erwartungen ihres Umfelds gerecht zu werden, kann das zu Depressionen und Angststörungen führen Treffen sie Entscheidungen nur für andere, leben sie nicht ihr ihr Leben, sondern das Leben anderer. Und das kann nicht erfüllend sein.

Neue Wege gehen - raus aus der Komfortzone

Viele verspüren beim Entscheiden das Gefühl von Unsicherheit und scheuen das Neue. Das Gehirn versucht immer möglichst effizient und energiesparend zu arbeiten, sodass wir uns in erster Option für vertraute Szenarien entscheiden wollen. Das fällt einem leichter, denn uns ist die Situation bekannt und wir können das weitere Vorgehen besser einschätzen.Verlassen sie mit einer getroffenen Entscheidung ihre Komfortzone, erreichen wir eine neue Situation, die uns so nicht bekannt ist. Scheuen sie sich nicht das Ungewisse, es öffnet neue Türen und sie können vielleicht neue Wege gehen.

Drei Methoden um kluge Entscheidungen zu treffen

Wer eine wichtige Entscheidung treffen muss, kann die Entscheidungsfindung mit einigen Methoden unterstützen. Es gibt zahlreiche Entscheidungstechniken, mit denen Entscheidungen leichter fallen. Ich stelle hier drei gängige Entscheidungstechniken vor.

Die Entscheidungs-Mindmap

Bei der Entscheidungs-Mindmap steht die Entscheidung im Zentrum. Davon zweigen – als Äste – die Alternativen ab. Jeder Ast hat weitere Verzweigungen mit Pro- und Contra-Argumenten. Am Schluss folgt die Bewertung der einzelnen Pfade. Mit dem Mind-Mapping machen Sie sich mit der Aufgabenstellung und den Alternativen vertraut.

  • Schreiben Sie die Frage oder Aufgabenstellung in die Blattmitte.
  • Und notieren Sie auf den abzweigenden Ästen die Alternativen und alles, was Ihnen dazu einfällt.
  • So verzweigt sich Ihre Mind-Map weiter und weiter, bis Sie in kürzester Zeit eine Fülle an Assoziationen und Ideen gesammelt haben.

In vielen Situationen können Sie sich bereits während des Erstellens Ihrer Mind-Map entscheiden. Sollte die Entscheidung noch nicht direkt auf der Hand liegen, legen Sie die Mind-Map beiseite. Ihr Gehirn arbeitet für Sie weiter. Neue Assoziationen und Verknüpfungen entstehen, während Sie an etwas ganz anderes denken. Nehmen Sie sich Ihre Mind-Map ein paar Stunden oder einen Tag später wieder zur Hand. Jetzt liefert Ihr Gehirn noch einmal neue Einfälle und die Entscheidung wird klarer. Bewerten Sie am Schluß die einzelnen Äste.

Entscheidungsmindmap

Die Pro-und-Contra-Liste

Die Pro-und-Kontra-Liste ist wohl das gängigste Hilfsmittel, um schwierige Entscheidungen zu treffen. Bei jeder Lebensentscheidung sprechen einige Punkte dafür und andere dagegen. Auf der Pro-und-Kontra-Liste kannst du die einzelnen Punkte festhalten und visualisieren. Ausschlaggebende Punkte kannst du als wichtig markieren. Die Seite mit den meisten und wichtigsten Punkten scheint rational die richtige Entscheidung zu sein. Dabei solltest du ganz ehrlich zu dir sein. Wenn du eher Punkte dafür als dagegen suchst, hast du deine Entscheidung unterbewusst schon getroffen.Schon die Anzahl der Punkte kann ein Indiz sein. Besser ist, die Argumente zu gewichten: Manches Contra-Argument ist so schwerwiegend, dass es nicht aufgewogen werden kann. Nachteil der Methode: Je mehr Alternativen Sie haben, desto komplexer werden die Listen. Und desto schwieriger wird die Auswahl.

Die Entscheidungsmatrix

Hierbei werden alle Wahloptionen in Spalten eingetragen. Im zweiten Schritt definieren Sie Kriterien, die für die Entscheidung von Bedeutung sind. Sie kommen in die Zeilen der Matrix. Nun werden die Optionen nach diesen Kriterien auf einer Skala von 1 bis 10 oder als Schulnoten bewertet. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Eine Nacht über die Entscheidung schlafen

Entscheidungen sollten weder langfristig aufgeschoben, noch zu kurzfristig gefällt werden. Spontan sollten Entscheidungen nicht getroffen werden, da wir Menschen Zeit benötigen, ehe wir alle Informationen verarbeiten können. Gerade wenn es sich um wichtige Entscheidungen handelt, sollte man immer eine Nacht über die Entscheidung schlafen und diese nicht sofort treffen.Im Schlaf sortiert unser Gehirn erlebte Ereignisse, Gedanken und die Geschehnisse des Tages. Das Gehirn bildet erst dann alle Zusammenhänge und trennt Wichtiges von Unwichtigem. Erst im Schlaf ist es dem Unterbewusstsein möglich komplexe Sachverhalte zu verarbeiten und einzuordnen. Über Nacht kann das Unterbewusstsein die Informationen, die für die Entscheidungsfindung wichtig sind, verarbeiten. Das funktioniert besonders gut, wenn der Verstand zuvor bereits die Sachverhalte gesammelt hat.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die richtige Entscheidungsfindung ein komplexer Prozess ist, der Zeit und Geduld erfordert. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Fehler unvermeidlich sind und dass es in Ordnung ist, sie zu machen. Wichtig ist jedoch, aus ihnen zu lernen und den Prozess zu optimieren. Eine kluge Strategie kann dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und langfristig erfolgreich zu sein. Wir hoffen, dass dieser Blogbeitrag Ihnen dabei geholfen hat, Ihre Entscheidungsfindung zu verbessern. Wenn Sie weitere Tipps und Tricks suchen, um Ihre Fähigkeiten zu verbessern, schauen Sie gerne auf unserem Blog vorbei. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterhin wertvolle Informationen zur Verfügung zu stellen! Kluge Entscheidungen treffen lernen sie, indem sie Entscheidungen treffen. Bleiben Sie neugierig!

Über den Autor

Dr. Stefan Bleses

Ich bin Transformationsdesigner und Senior Consultant für nachhaltige Innovation und Transformation. Als Stratege, Berater und Change Agent bin ich davon überzeugt, dass ich dazu beitragen kann, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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